Jahre des Aufbaus

Im Jahr 1953 wurde das THW in Lahnstein erstmals erwähnt. Damals gab es einen sogenannten Stützpunkt in (Ober)lahnstein, der Stützpunktleiter war Phillip Waldbach. Mitte 1954 wurde der Stützpunkt auf Grund der ansteigenden Helferzahlen zum Ortsverband. Erster „richtiger“ Ortsbeauftragter wurde Heinrich Blum. Materiell war der Ortsverband nur spärlich ausgestattet. Material für Ausbildung und evtl. Einsätze wurde bei Bedarf aus anderen Ortsverbänden oder der Bundesschule in Marienthal ausgeliehen. Erstes eigenes Ausstattungsstück des OV wurde im gleichen Jahr ein Schlauchboot. Die Unterbringung erfolgte eher karg in einem Raum im Hexenturm. Interessant ist, dass es zu dieser Zeit auch einen Ortsverband in Bad Ems gab, über den wenig bekannt ist. Diesem Ortsverband war der Stützpunkt Montabaur zugeteilt, heutiger Nachbarortsverband des Lahnsteiner THW.

Bereits im Jahr 1954 unterstützte ein Helfer des Ortsverbandes beim Hochwassereinsatz in Bayern die dortigen Kameraden. Aber auch in der Region wurde die Hilfe des THW erforderlich. 32 Helfer unterstützten in Niederlahnstein bei Überflutungen. Die von unserem ehemaligen Ortsbeauftragten Dieter Bröder ausgewerteten Unterlagen vermerkten für das Jahr 1955 eine Helferzahl von 104 Helfern. Die Helfer konnten sich im gleichen Jahr auch über eine neue Unterkunft, einen Kellerraum in der Goetheschule, freuen. Der Hexenturm dient ab da nur noch als Materiallager und wurde erst 1972 endgültig aufgegeben.

Neben der Ausbildung im Ortsverband fanden auch Lehrgänge an den zentralen Ausbildungseinrichtungen statt. Die damals vermittelten Themen erscheinen heute eher historisch. So wurden z.B. Lehrgänge für die Bedienung von Dampfkesselanlagen oder Ausbildungen zum Schaltwärter angeboten. Aber auch die Lehrgangsvoraussetzungen waren nicht ohne. Für die Maststeigerlehrgänge galten u.a. die folgenden Voraussetzungen: „… die Teilnehmer ein Mindestalter von 25 Jahren haben und gesund sein. Da sie in Höhen bis zu 30 Meter über dem Erdboden schwierige Arbeiten durchzuführen haben, müssen sie schwindelfrei sein, auch wenn sie den Mast nicht unter sich sehen, sondern etwa 10 Meter vom Mast entfernt auf einer Traverse arbeiten. Eine Entsendung nicht schwindelfreier Helfer ist zwecklos…“

Zum Jahresende 1955 übernahm Fritz Enders die Leitung des Ortsverbandes. Materiell gab es zwar zwei sogenannte Gerätesätze, aber Transportraum fehlte. Bei Bedarf wurden Fahrzeuge von Privatfirmen ausgeliehen (z.B. Fa. Reifen-Kotinski, damals Mitglied im OV).